Likör & Branntwein
Teutoburger Wald
PKI-Wanderfreunde


Hier präsentiere ich Informationen und Bilder in allgemeiner Form über die Landschaft am südlichen Hang des Teutoburger Waldes. Was das Auge zuerst entdeckt wird dann auf einem Bild festgehalten und später an dieser Stelle beschrieben. Dem, der hier geboren und und immer hier gelebt hat, dem geht der Blick für die Schönheiten seiner Heimat mit der Zeit verloren. Sie bestand ja immer schon in dieser Art und Form. Die Zeit macht manchmal blind. Aber der Zugereiste mit Migrationshintergrund aus einer anderen deutschen Landschaft sieht hier die Welt mit anderen Augen und erinnert ab und zu daran. Die Themen wechseln in unregelmäßigen Abständen, je nachdem was sich als interessant erweist. Das ganze Tun ist privater Spaß und nicht als Dienstleistung zu sehen. Wer möchte kann mir aber gerne Anregungen und Wünsche per eMail zukommen lassen an:  < wolfgang.pitz@t-online.de > Manchmal wird dabei etwas Geduld erforderlich sein, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

---------------------------------------------------------------------------Jahreszeiten:     Herbst    Die Bäume werfen so langsam ihr Laub ab. Die Tage sind überraschend schön mit Sonne und Temperaturen über 10 Grad.  Wie lange noch bleibt abzuwarten. Jetzt im November kommen sicher auch wieder trübe Tage. Das ist halt der Lauf der Zeit.  Schöne Früchte gab es in diesem Jahr im Garten und besonders die Obstbäume boten tolle Sachen.  Inzwischen ist alles geerntet und meine Likör- und Schnappesproduktion ist fast fertig.


 

Die Birnbäume haben jetzt ein Blätterkleid in goldener Farbe und das leuchtet im Sonnenlicht in faszinierender Art. Die Himbeersträucher dagegen bleiben stur grün, haben sogar immer noch neue Früchte, die werden aber nun weniger.



Der Rote Zierapfel Baum hat zwar fast keine Blätter mehr, aber seine knallroten Früchte sind inzwischen weich geworden, man kann sie mühelos essen, nur sind sie eben klein. Für den Ansatz eines Appelkorns mußten sie auch schon dienen, doch viele bleiben noch am Baum als Nahrung für die Vögel in der kommenden kalten Winterzeit.

Na ja, dann warten wir mal ab wie sich das entwickeln wird.



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Wer jetzt die schönen Tage draußen nutzen will, der kann auch mal eine interessante Einrichtung mitten in Steinhagen besuchen:  Das Historische Museum, mit Schwerpunkten aus der Vergangenheit des Steinhägers.


Im Eingangsbereich wäre zunächst mal das Angebot an Steinhägerprodukten mit verschiedenen Schnäpsen und Likören zu beachten! Hier kann man die schönsten Sachen kaufen! Neben den klassischen Steinhägersorten der letzten örtlichen Brennereibetriebe natürlich auch verschiedene Arten an "Museumsschluck", die es aus eigener Herstellung exclusiv nur hier gibt.  Das sollte man sich natürlich bis zum Ende des Rundganges im Museum aufbewahren. Hektik mögen wir hier nicht so gern, dann schmeckt der beste Tropfen nicht.


Im Erdgeschoß sind all die Geräte und Dinge ausgestellt, die vom Museumsverein zur Gründung des Historischen Museums 1993 vorher aus den hiesigen Steinhäger-Brennereien "gerettet" wurden. Denn die meisten der ehemals 20 Brennereien im Ort fanden ihr wirtschaftliches Ende und im Rahmen der Neugestaltung des Ortes mußten viele Betriebsgebäude der neuen Zeit weichen.


So wird hier ein Gang durch die Jahrhunderte in der Herstellung des Steinhägers ermöglicht. Von technisch ganz einfachen Maschinen und Geräteeinsatz bis hin..


zur Automatisierung von Produktion, Abfüllung, Verpackung und Versand. Das Beispiel einer "Schwarzbrenneranlage" aus der schlechten Zeit zeigt ebenfalls, wie man sich damals mit einfachsten technischen Mitteln zu helfen wußte, um nicht auf den köstlichen Tropfen zu verzichten. Da wurde auch schon mal der Badeofen umfunktioniert. Angeblich soll es dabei auch infolge Feuerausbruch zum Verlust des einen oder anderen Bauernhauses gekommen sein, denn die einfache, aber kostbare "Brennmaschine", stand ja meist auf dem Balken (daher auch der Name "Balkenbrand) eines landwirtschaftlichen Gebäudes und da war die Brandgefahr natürlich sehr groß. Doch wie so oft, der Durst war größer.

Diese Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem großen Ganzen.


Steinhäger wird traditionell in Tonkrügen abgefüllt, die wiederum im Westerwald hergestellt werden.


Für die schnelle Belieferung örtlicher Kunden (Gaststätten z.B.) diente bis in die 70-ziger Jahre auch ein "Schnapsfahrad", wenn dort plötzlich der Stoff alle war und das die Stimmung verdorben hätte. 


Im Eingangsbereich steht die schwere Stahlglöcke von 1920 der Steinhagener Kirche. Diese Glocke wurde vom Einschmelzen für Kanonen glücklich verschont und später im Kirchturm durch einen neue Glocke aus Bronze ersetzt. 


Wenn man das Museum wieder verläßt, kann man im Vorübergehen noch einen Blick in die Laborwerkstatt unseres Brennmeisters werfen. Hier tüfteln die Experten immer mal was neues an Schluck oder Likören aus. Der köstliche Geschmack solcher Dinge kommt aus der geheimnisvollen Mischung an Grundstoffen und Aromen zustande. Und dieses Handwerk will gelernt sein.


Das ist kein Apothekerschrank an der Wand, sondern ein Teil der vielen Gewürze, Drogen (Kräuter) und Aromen aus der "Giftküche" der Brennexperten.


Im Obergeschoß hat das Museum Dauerausstellungen wie die originale alte Einrichtung der "Steinhagener Apotheke" und den Laden von Tante Paula. Dazu kommen Themenausstellungen in vielfältiger Form, die einen Einblick vom Leben der Menschen in den vergangenen Jahrhunderten zeigen. Wer sich in dieser schnelllebigen Zeit die Zeit zum Betrachten dieser Dinge nimmt, der verläßt das Museum mit einem nachdenklicheren Blick, wie man manchmal aus dem Hintergrund beobachten kann.

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Letzte Änderung hier                                                                                  am 1. November 2011_____________________________________________


 ** Wolfgang Pitz  -  33803 Steinhagen  -  Tel. +49(0)5204 - 88280  **